Wie viele andere Sektoren hat auch der Markt für Reinigungs- und Desinfektionsmittel seit der Pandemie und dem Krieg viel zu ertragen gehabt. Viele Unternehmen befanden sich im vergangenen Jahr im Überlebensmodus und mussten sich auf bereits sehr begrenzte finanzielle Reserven stützen, um die hohe Belastung zu überbrücken. Inzwischen lässt der Druck auf den Rohstoffmärkten in einigen Bereichen langsam nach. Die Fahne weht jedoch noch nicht: Obwohl einige Rohstoffpreise sinken, sind sie im Durchschnitt immer noch deutlich höher als vor zwei Jahren. Darüber hinaus sind auch andere Herausforderungen auf dem Markt noch voll präsent. Der Sektor tätigt aufgrund des zunehmenden regulatorischen Drucks umfangreiche Investitionen für die nahe Zukunft.

Personal, Energie und Logistik stellen größte Herausforderung dar

Die Unternehmen, vor allem die KMU, haben sich durch die Nutzung von Reserven über Wasser gehalten. Dadurch konnten Arbeitsplätze erhalten und Engpässe und Versorgungsprobleme vermieden werden. Leider ist der Spielraum trotz der leichten Stabilisierung des Rohstoffmarktes sehr begrenzt. Dies ist zum Teil auf die anhaltenden Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt zurückzuführen: die notwendige, aber sehr starke Erhöhung der Löhne und die Knappheit an Personal. Die gleichen Herausforderungen stellen sich auch im Verkehrs- und Logistiksektor, wo die Transportkosten immer noch so hoch sind wie nie zuvor. Darüber hinaus bleiben auch die Energiekosten vorerst auf historisch hohem Niveau. Eine wesentliche Verbesserung dieser Situation ist in der kommenden Zeit nicht zu erwarten.

Vorbereitung auf die Zukunft: Regulierungsdruck und Anfälligkeit der Ketten

Für die Hersteller von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln ist es sehr wichtig, die Reserven aufzufüllen, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Es müssen Investitionen getätigt werden, um die Produktion nachhaltiger und zukunftssicherer zu machen. Die Pandemie und der Krieg haben gezeigt, wie verwundbar Lieferketten sein können, insbesondere im Hinblick auf Rohstoffe. Unverhältnismäßiger Regulierungsdruck und ein offen gesagt schlechtes Geschäftsumfeld haben viele Rohstoffproduzenten in Länder außerhalb der EU getrieben. Geopolitische Spannungen wirken sich folglich stark auf die Lieferketten aus, und alternative Lieferanten sind schwer zu finden.

Die hohe regulatorische Belastung führt auch zu einem enormen Verwaltungsaufwand in unserem Sektor. Die Entwicklungen bei den europäischen und niederländischen Vorschriften bringen in naher Zukunft nur noch mehr Unsicherheit und einen hohen (oft unnötigen) Verwaltungsaufwand mit sich. Und das, obwohl der Krieg und die Pandemie gezeigt haben, dass eine nachhaltige Produktion wichtiger Produkte innerhalb der EU von großer strategischer Bedeutung ist.

Trotz besserer Aussichten als in den letzten beiden Jahren steht der Sektor der Wasch-, Reinigungs- und Desinfektionsmittel also immer noch vor großen Herausforderungen. Für einen gesunden Markt braucht die Wirtschaft eine Atempause, damit Sie sich weiterhin auf die niederländische und europäische Produktion nachhaltiger, wirksamer Produkte verlassen können - in guten wie in schlechten Zeiten.

Quelle: www.nvz.nl